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Hochwasserkatastrophe: Katastrophenhilfszug in Niederösterreich

Die ersten 24 Stunden des Katastrophenhilfseinsatzes der Kärntner Kat-Züge in Niederösterreich sind sehr erfolgreich verlaufen – mit Spittaler Beteiligung.

120 Mitglieder aus dem Bezirk Spittal bildeten die Hilfsmannschaft des Katastrophenhilfszuges 02, die am 16.09.2024 freiwillig der Einberufung zur Hilfe nach Niederösterreich folgten. Es waren dies die ersten Einsätze der Kärntner Kat-Züge außerhalb des eigenen Bundeslandes.

Von der FF Spittal waren Kdt. Johannes Trojer, Lucas Weger, Erich Pließnig, Christian Eder, Michel Krainer, Stefanie Kanzner, Christoph Weiß, Julian Haim, Sergio Huainigg  und Walter Egger mit dem MTF, sRFK und dem GSF mit dabei. Um 3.00 in der Früh war Sammelpunkt beim ehemaligen ADEG-Gelände in St. Peter und um 3.40 Uhr setzten sich 120 Mann mit 26 Fahrzeugen über die A 10 nach Tulln in Bewegung. Der KAT-Zug 02 wurde im Gebiet von Stockerau eingesetzt.

Insgesamt waren am Montag, 16.09.2024,  250 Kärntner Feuerwehrleute aus zwei Katastrophenhilfszügen um 3:30 Uhr nach Niederösterreich aufgebrochen, um im Katastrophengebiet die dortigen Einsatzkräfte zu unterstützen.

Ein erschütternde Erscheinungsbild bot sich den freiwilligen Helfern des Kat-Zuges 02 aus dem Bezirk Spittal in ihrem Einsatzgebiet um Stockerau. Das Auspumpen von Kellern und Garagen gestaltete sich schwierig, da aufgrund der hohen Pegelstände der Gewässer immer wieder Wasser zurückdrückte. Erst am Nachmittag zeigten sich sichtbare Erfolge. Unter anderem wurde der Senningbach wieder in das Bachbett zurückgeleitet und so die Überflutung einer danebenliegenden Siedlung gestoppt. Den ganzen Tag über regnete es in diesem Gebiet heftig. Es wurde das Wasser aus mehrere Firmengelände abgepumpt und die gefüllten Auffangbecken der Windkraftanlagen ausgepumpt um die Fundamente zu sichern.

Der Kat-Zug 05 aus den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg nahm seine Arbeit im Bereich Korneuburg am Montag in der Früh auf. Es waren vorwiegen Pumparbeiten bei öffentlichen Gebäuden, bei Wohnhäusern und Garagen durchzuführen. Besonders im Objekt der Justizanstalt Göllersdorf gestaltete sich der Einsatz interessant. Der Keller des Gebäudes war bis zur Decke überflutet und wurde mit einer Großraumpumpe ausgepumpt. In der Ortschaft Pottenbrunn waren neben Einfamilienhäusern auch das Rüsthaus der Feuerwehr vom Hochwasser betroffen und musste freigepumpt werden.

Vom Kat-Zug 02 wurden im Schichtbetrieb die Pumpen an allen Einsatzorten die ganze Nacht hindurch im Einsatz behalten. Im gesamten Einsatzgebiet war die Betroffenheit der Bevölkerung zu spüren und wurde durch die anhaltenden starken Regenfälle noch verstärkt. In Summe wurden rund 110 Schadensstellen von den beiden Kat-Zügen vollständig abgearbeitet oder an die Ablösetruppe übergeben. Über Nacht wurde ein merkliches Rückgehen der Pegelstände beobachtet. Auch die Regenfälle haben nachgelassen.

Die Ablöse durch die Kat-Züge 03 und 04 erfolgte kurz nach 7 Uhr früh und danach konnten die Männer und Frauen die Heimreise – sicherlich müde aber zufrieden – antreten. Gegen 2 Uhr früh sind der Kat-Zug 03 aus Klagenfurt Stadt und Land mit beeindruckenden 172 Teilnehmern und 33 Fahrzeugen und der Kat-Zug  04 aus St. Veit und Feldkirchen mit   124  Teilnehmern und 27 Fahrzeugen nach Niederösterreich aufgebrochen.

Die Kameraden aus Spittal kehrten erst am Dienstag Nachmittag sichtlich erschöpft aus Niederösterreich zurück. Sie wurden von einigen Kameraden im Feuerwehrhaus gebührend empfangen! Danke für die wertschätzende Geste.

Stundenlang wurden dann die eingesetzten Geräte gereinigt, getrocknet und wieder eingelagert. In Summe dauerte der Einsatz samt Ausrüsten, Fahrtzeit, Einsatzzeit und Reinigungsarbeiten über 48 Stunden. Eine großartige Leistung aller Beteiligten, Helfer und aller Mitglieder der KAT-Züge!

„Auch der örtliche Einsatzstab lobte in der Abschlussbesprechung das Engagement und das Durchhaltevermögen unserer Kärntner Feuerwehrleute,“ zeigte sich auch der Kommandant des Kat-Zuges 02, Harald Ebner sehr zufrieden mit dem Einsatzverlauf, wies aber gleichzeitig auf die enorme Belastung der Bevölkerung hin. Das Schadensausmaß ist enorm und kann zurzeit bei weitem nicht abgeschätzt werden. Beim Einsatz mussten keine wesentlichen Verletzungen der Kärntner Kamerad:innen verzeichnet werden.

Am Mittwoch, 18.09.2024 folgt der Kat-Zug 01 aus den Bezirken Villach-Stadt und Land und Hermagor dem Hilfeersuchen aus Niederösterreich.

2024.09.16 - Kat-Einsatz Kat-Zug 02 Niederösterreich Stockerau ( (8)
Vorbereitung des Abmarsches Montag Früh um 03:00 Uhr
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KAT-Einsatz Kremsbrücke

Nach den starken Regenfällen und der damit verbundenen Naturgewalt kam es in Kremsbrücke und der Innerkrems (Gemeinde Krems in Kärnten) zu großen Schäden an Gebäuden und Straßen.

Am Sonntag den 21.07.2024 ereignete sich über dem Bezirk Spittal ein punktuelles Unwetterereignis. Besonders betroffen davon war die Gemeinde Krems in Kärnten. Aufgrund starker Regenfälle am Nachmittag und Abend lösten sich mehrere Muren und Hänge begannen zu rutschen. Ebenfalls stiegen die Pegel der Flüsse und Bäche drastisch an. Der Kremsbach, welcher in Kremsbrücke in die Lieser mündet, führte Hochwasser (HQ30) und riss Geröll und Erde mit sich.

Noch am Sonntag wurde ein Krisenstab einberufen und Zivilschutzwarnung ausgegeben, welche in den Abendstunden dann durch Zivilschutzalarm ersetzt wurde. Der Alarmzustand blieb noch bis einschließlich Dienstag Nachmittag (ca. 16:00 Uhr) aufrecht. Mittlerweile wurde der Alarmzustand wieder Aufgehoben. Die Wasserversorgung in Kremsbrücke ist nach wie vor gestört, jedoch haben mittlerweile alle Haushalte wieder Strom.

In den Nachtstunden von Sonntag auf Montag begannen die ersten Helfer der umliegenden Feuerwehren mit dem Aufräumen. Am Montag wurden dann Feuerwehren aus dem Abschnitt Spittal-Lurnfeld sowie aus dem oberen Drautal nach Kremsbrücke beordert um die Schäden und vor Allem den Schlamm zu beseitigen.

Am Dienstag (23.07.2024) um 07:15 Uhr stellten 5 Kameraden und eine Kameradin der Feuerwehr Spittal/Drau gemeinsam mit mehreren Kameraden der Feuerwehr St. Peter/Spittal einen Arbeitstrupp zusammen, der sich gegen 07:30 Uhr auf den Weg nach Kremsbrücke machte. Vorort zeigte sich das ganze Ausmaß der enormen Regenfälle. In einigen Häusern stand das Wasser stellenweise über einen Meter hoch. Außerdem wurden Hauseingänge, Garagen, Keller, Gaststuben und Gastgärten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch die extremen Regenfälle war die Erde enorm vollgesogen. Meterhoch türmten sich an manchen Stellen die Ablagerungen des Hochwassers. Schwere, matschige Erde musste teilweise nur mit Muskelkraft entfernt werden. Trotz dem Einsatz von Baggern, Mulden, Kippern, Hofladern, Traktoren und Baggerladern war es ein schweißtreibender, hartnäckiger Einsatz.

Wir wünschen allen Betroffenen alles Gute, viel Durchhaltevermögen und Kraft für die kommende Zeit.

Links:

https://kaernten.orf.at/stories/3266169
https://kaernten.orf.at/stories/3266056/
https://kaernten.orf.at/stories/3266023/
https://kaernten.orf.at/stories/3266268/

https://www.bfkdo-spittal.org/index.php/theme-features/575-zivilschutzalarm-in-kremsbruecke-wegen-unwetter
https://www.bfkdo-spittal.org/index.php/theme-features/576-update-zivilschutzalarm-in-kremsbruecke-wegen-unwetter

2024.07.23 - Hilfeleistung KAT Einsatz - Kremsbrücke-084507.jpg

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KAT-Einsatz Völkermarkt

Die Bezirke Völkermarkt und Wolfsberg waren am 3. und 4. August 2023 von schweren Regenfällen betroffen. Über 24 Stunden waren sämtliche Feuerwehren in den betroffenen Gemeinden im Einsatz. Extreme Niederschlagsmengen haben vielerorts zu Überflutungen geführt. Im Laufe der massiven Niederschläge kam es wegen der fortgeschrittenen Sättigung des Bodens zu Hangrutschungen und Vermurungen. Viele Straßen mussten in den Bezirken Völkermarkt und Wolfsberg, darunter auch Grenzübergänge zu Slowenien aus Sicherheitsgründen und wegen Vermurungen gesperrt werden. In mehreren Gemeinden wurde Zivilschutzwarnungen oder –alarme ausgegeben.
Um die Feuerwehren in den betroffenen Bezirken zu unterstützen und diesen für die Nacht von Freitag 4. auf Samstag 5. August zu entlasten, hat das Land Kärnten mit dem Landeskrisenstab beschlossen, einen Teil der Kärntner Katastrophenhilfs-Züge (KAT-Züge) zu alarmieren und einzusetzen.

Am Freitag dem 4.8.2023 um 12:10 Uhr wurde der KAT-Zug II aus dem Bezirk Spittal/Drau über die LAWZ (Landesalarm und –warnzentrale) zum Einsatz nach Völkermarkt und Wolfsberg alarmiert. Während ein Vorauskommando sofort nach Völkermarkt zum Erkunden ausrückte, fand um 16 Uhr die Formierung auf einem großen Firmengelände in St.Peter bei Spittal statt.
Beeindruckende 228 Männer und Frauen aus 36 Feuerwehren sind der Einberufung gefolgt und um 16:20 Uhr zum Marsch mit 37 Fahrzeugen nach Unterkärnten aufgebrochen. Vor Ort in Völkermarkt wurde das Spittaler Aufgebot vom KAT-Zugskommandanten Harald Ebner und Bezirksfeuerwehrkommandanten Kurt Schober, die das Vorauskommando gebildet haben, begrüßt. Der Bezirksfeuerwehrkommandant von Völkermarkt, Patrick Skubl und der Bezirkshauptmann Gerd Klöschbedankten sich bei den Helfern aus Oberkärnten für die Unterstützung.

„Dass wir innerhalb von vier Stunden im Bezirk Spittal in der Lage sind, 228 Einsatzkräfte für einen Katastropheneinsatz zu begeistern und der Bevölkerung im betroffenen Gebiet zu helfen, zeigt vom riesigen Zusammmenhalt und der großen Hilfsbereitschaft in der Feuerwehr“, zeigte sich BFK Schober dankbar gegenüber den Teilnehmern. Unmittelbar danach wurde die Einteilung für vier große Einsatzorte durchgeführt (Eberndorf, Bleiburg, Völkermarkt und St.Paul im Lavanttal) und die Teams in Marsch gesetzt.

Die BAWZ Völkermark registrierte in den 24 Stunden am Freitag über 440 Einsätze. 83 davon wurden zwischen 18:00 und 02:00 Uhr von den Teams des KAT-Zuges II abgearbeitet. Dazu zählten insbesondere überflutete Keller und Schächte auspumpen, die Arbeiten mit den Großpumpen aus Niederösterreich zu unterstützen, Dämme zu sichern und Sandsäcke vorzubereiten. In St. Paul im Lavanttal hat eine Einheit den mobilen Hochwasserschutz entlang eines Baches errichtet und diese Sperren mit Schaltafeln zum Schutz einer ganzen Wohnsiedlung verlängert. Den Berichten der eingesetzten Männer und Frauen zu folgen,ist man vor Ort auf sehr verzweifelt Menschen getroffen, die teils große Schäden an ihren Häusern erlitten haben. Durch den Einsatz des KAT-Zuges konnten die Einsatzkräfte der örtlichen Feuerwehren kurzfristig eine Verschnaufpause einlegen. Die Mannschaft aus Spittal verblieb zur Erledigung sämtlicher Einsätze zwischen Bleiburg und Völkermarkt bis 6:00 Uhr im Einsatz.

Im Einsatz standen 228 Mann/Frauen mit 37 Fahrzeugen.

2023.08.04 - KAT EInsatz - KAT ZUG 2 - Völkermarkt-.jpg