Am 28. April 2025 um 19:00 Uhr fand eine anspruchsvolle Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehr Spittal an der Drau in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Spittal an der Drau sowie der Firma Reiterer statt. Ziel war es, unter realistischen Bedingungen das koordinierte Vorgehen bei einem schweren Verkehrsunfall mit mehreren Verletzten zu trainieren.
Das Übungsszenario: Schwerer Unfall mit Holz-LKW
Das Szenario sah vor, dass ein voll beladener Holz-LKW mit Anhänger einem plötzlich auftauchenden Radfahrer ausweichen musste. Dabei geriet der Anhänger auf eine Böschung, stürzte um und fiel auf ein parkendes Fahrzeug. Der gesamte Holzstapel löste sich vom Anhänger und verteilte sich auf das Auto und die Umgebung, was die Rettung zusätzlich erheblich erschwerte.
Im betroffenen PKW befanden sich ein schwer verletzter Mann auf dem Fahrersitz, dem ein Ast in den Brustbereich eingedrungen war, sowie ein Baby auf dem Beifahrersitz in einem Maxi-Cosi, das lautstark schrie. Zusätzlich lag der jugendliche Radfahrer schwer verletzt und regungslos unter dem LKW – ebenfalls teilweise von Baumstämmen bedeckt. Auf dem LKW war zudem ein Tank mit 1000 Litern Wasser montiert, der symbolisch einen beschädigten Dieseltank darstellte. Das Wasser musste umgepumpt werden, um eine drohende Umweltgefährdung zu simulieren.
Rettung unter erschwerten Bedingungen
Die Feuerwehr Spittal hatte zahlreiche Aufgaben zu bewältigen. Zunächst wurde die Unfallstelle umfassend abgesichert und der umgestürzte Anhänger stabilisiert – mit dem Holzkran am LKW sowie zusätzlichen Spanngurten, die den Anhänger direkt am PKW sicherten. Der Zugang zum Fahrzeug war erschwert, da die Baumstämme den direkten Rettungsweg blockierten. Sie mussten teilweise mit Motorsägen zerkleinert und mit schwerem Gerät entfernt werden.
Die Rettung des Fahrers gestaltete sich besonders sensibel: Wegen der schweren Verletzung durch den Ast musste äußerst vorsichtig gearbeitet werden. Erst nach der erfolgreichen Übergabe des Fahrers an das Rote Kreuz konnte das Baby gerettet werden. Das schreiende Kind stellte eine zusätzliche psychische Belastung für die Einsatzkräfte dar.
Gleichzeitig befreiten andere Trupps den verletzten Radfahrer unter dem LKW. Auch hier wurden die Baumstämme entfernt und der LKW stabilisiert, um weitere Gefahren auszuschließen. Der Tank mit Wasser wurde abgepumpt, um den simulierten Dieselunfall möglichst realistisch darzustellen.
Gemeinsamer Erfolg und Dank an die Beteiligten
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Organisationen wurde das gesamte Übungsszenario innerhalb von etwa 40 Minuten erfolgreich abgeschlossen. Alle Verletzten wurden gerettet, erstversorgt und symbolisch ins Krankenhaus gebracht. Die realistische Darstellung der Verletzungen durch die professionell vorbereiteten Figuranten des Roten Kreuzes trug entscheidend zur Praxisnähe der Übung bei.
Nach der Übung fand eine Nachbesprechung statt, in der Maßnahmen reflektiert und Verbesserungspotenziale angesprochen wurden. Anschließend lud die Firma Reiterer alle Beteiligten zu einem gemütlichen Beisammensein mit Getränken und einer kleinen Stärkung ein. In lockerer Atmosphäre wurden Erfahrungen ausgetauscht.
Die Freiwillige Feuerwehr Spittal an der Drau bedankt sich herzlich bei der Firma Reiterer für die großzügige Zurverfügungstellung des LKWs samt Anhänger und Holz sowie für die Unterstützung während der Übung. Ein weiterer Dank gilt dem Roten Kreuz Spittal für die hervorragende Zusammenarbeit und die realistische Gestaltung der Übungsszenarien.
